Einfach unfassbar
Einfach unfassbar
Durchgang Nr. Zwei, 1:0 Satzführung, 12:6 Führung
Alles sah nach einem glatten Durchmarsch aus, die Mannschafte spielte unaufgeregt, ohne großartig zu zaubern und völlig souverän ihr Match.
Bis der Volleyballgott sich überlegt hat, dass es bis hierhin zu einfach ging.
Drückduell am Netz (welches übrigens gewonnen wurde), unglückliche Landung und schon ging ein großer Schreck durch die Halle. Zuspieler Sebastian Gartemann verletzte sich am Knie und das so schwer, dass für ihn das Spiel gelaufen war.
Paul Boß, der zweite Zuspieler, lag krank in seinem Bett und es standen ohnehin nur zwei Ergänzungsspieler zur Verfügung.
Es war der Beginn des wohl verrücktesten Volleyballspiels, das die 1. Herren je gespielt hat.
Für Satz 1 braucht man nicht viele Worte.
Souverän aufgeschlagen, hier und da mal geblockt, den Angriff durchgebracht. 25:18.
Satz 2 wurde oben schon kurz angerissen.
Beim Stand von 13:6 ging Seb Gartemann zwar noch für ein paar Aufschläge aus dem Stand an die Grundlinie, es sollten jedoch seine letzten Aktionen in diesem Spiel bleiben.
Anfangs übernahm der jeweilige Mittelblocker die Aufgabe des Zuspiels, bis sich das Trainergespann dazu entschloss Frederic Frehe im Angriff zu "opfern" und ihn ins kalte Wasser zu werfen.
Den Hauptangreifer im Zuspiel, dementsprechend kein Mittelangriff und nur die Optionen über Diagonal und Außen.
Man wurde also durch eine extrem unglückliche Situation gleich drei Angreifern beraubt.
Thorsten Loismann und Patrik Zahn blieben somit über lange Zeit die einzigen Punktelieferanten für die Tebus.
Dass der Satz dennoch mit 25:18 gewonnen wurde, ist umso erstaunlicher als auch äußerst bemerkenswert!!
Satz 3 und 4 konnte man einfach nicht gewinnen.
Jeder der ohne Zuspieler und nur mit der Möglichkeit, über die Position vier und zwei angreifen zu können, wird die Situation der Tebus verstehen.
Alles sprach dafür, dass die Mannen um Christian Rötker sich mit einem Punkt begnügen müssen.
Doch es gab Personen, die sich mit aller Macht dagegen stellten.
Hendrik Rieskamp beorderte Christian Rötker bei jeder Abwehr ins Zuspiel, Jannik Graw bekleidete keurzzeitig den Agriff über Position zwei, Ole Niederdalhoff stellte einen massiven Block, Thorsten Loismann kloppte in guter alter Loismann Manier einfach alles skrupellos ins Feld, Patrik Zahn und Fabian Stroot hatten über Diagonal einen unfassbar großen Anteil am anschließenden Erfolg und mit Freddy Frehe kam auch wieder der "go-to-guy" zurück in den Angriff.
Was dann passierte, wird wohl auf jeder Weihnachtsfeier wieder auf den Tisch kommen.
Quasi im Rausch stellten die Tebus ihre Unischerheit und ihre Fehler ein, peitschten sich gegenseitig nach vorne und hatten letztendlich bei 14:8 sage und schreibe sechs Matchbälle.
Den zweiten verwandelte Fabian Stroot zum 15:9.
Immernoch geschockt über die Verletzung von Seb und zugleich ungläubig, dass man ohne Zuspieler ein Spiel in der dritten Liga gewonnen hatte, hielt sich der Jubel anfangs in Grenzen.
Nach und nach realisierte das Team, was es grade erreicht hatte und es schlich langsam aber doch stetig die Partystimmung ein.
"Wenn alles nach Plan läuft gewinnen wir hier 3:0. Wenn dann aber nach der Verletzung alles normal läuft, verlieren wir 2:3, aber in unserem Team scheint nichts normal zu sein. Das ist tatsächlich eine unfassbare Leistung!", versuchte Jannik Graw das, was gerade geschehen war, in Worte zu fassen.
2 Punkte gewonnen!!
Das nächste Spiel steigt am Samstag, den 20.Januar um 20 Uhr am Burgweg. Ob mit oder ohne Sebastian Gartemann stand zum Redaktionsschluss nicht fest.
Auf jeden Fall aber mit Lars Fischer als Co-Trainer, das dürfte Grund genug sein, um zahlreich ind er Halle zu erscheinen.