Die Festung steht

Es ist 22 Uhr, als der Schiedsrichter seinen Arm auf die Seite der Tebus hält, Solingen noch ein wenig reklamiert und die Heimmannschaft sich jubelnd in den Armen liegt.
Der lang erhoffte "Big-Point" ist endlich gelungen.
Das Publikum ist begeistert, der Trainer ist begeistert und von den Spielern ganz zu schweigen natürlich auch jeder. Aber beginnen wir von vorn.

Nachdem die wieder einmal erstklassigen Nudeln die nötige Power gegeben haben, die 1.Damen ihr Heimspieltag mit 4 Punkten beendet hatte und alle Spielvorbereitungen getroffen wurden, konnte der Volleyballabend am Burgweg beginnen.
Zu Gast war Tabellennachbar Solingen, die mit einem großbewachsenen und erfahrenen Kader den Weg ins Tecklenburger Land angetreten waren.

Bevor wir jetzt aber das Spiel zusammenfassen, geht ein großer Dank an unseren Hallensprecher Lars Fischer, an die 2.Damen des VC Osnabrück, den 1. Damen des SC Halen und an ein paar positiv verrückte aus Osnabrück. So eine Stimmung hat der Burgweg lange nicht mehr erlebt.
Angetrieben von Lars peitschte das Publikum das Team von Beginn an nach vorn und der Funke sollte spätestens Mitte des ersten Satzes auf die Mannschaft  überspringen.

Zu Beginn lief man den Solingern hinterher.
Starke Aufschläge, ein teilweise überragender Block und schnelle Angriffe stellten die Hausherren vor große Probleme. Solingen lag in diesem Durchgang nahezu immer vorn und hatte beim 21:24 die ersten Satzbälle des Abends.
Es waren die nächsten vier Ballwechsel, die zeigten, dass an diesem Spieltag etwas zu holen war für die Volleys aus Laggenbeck. Mit präzisen Aufschlägen durch Käptn' Frehe und einer wieder einmal hervorragender Abwehrleistung schraubten sich die Hausherren auf 24:24 heran.
Ehe dann Solingen zwei Punkte für sich entschied und den Satz eintütete.

Bereits in der Ansprache zum zweiten Satz war ein ungeheurer Wille innerhalb des Teams zu spüren. Jeder merkte, dass heute ein guter Tag werden könnte. Und es wurde sogar ein sehr guter Tag.
Angetrieben von den gut 280 Zuschauern, gepushed durch die eigene gute Stimmung und willensstark in den langen Ballwechseln spielten sich die Tabus förmlich in einen Rausch.
Im zweiten Durchgang lag man zwischenzeitlich mit fünf Punkten in Front.
Zu diesem Zeitpunkt ist besonders Tiger Hofschröer hervorzuheben, der mit seiner Variabilität im Angriff den Gegner nahe zur Verzweiflung brachte. Auch in der Verteidigung konnte Patrick wieder einmal glänzen, was aber mit Sicherheit auch an seinen Kumpels auf der Tribüne lag. Man muss ja zeigen was man kann!
Souverän brachten die Hausherren mit 25:19 den Satz unter Dach und Fach und glichen somit zum 1:1 in den Sätzen aus.

Die Halle brannte, Samstag abends ist die Stimmung erstaunlicher Weise immer brilliant. Man könnte meinen die Leute haben am Sonntag alle frei.

Satz drei begann dann ebenso furios, wie Satz zwei aufgehört hatte.
Starke Aufschläge, großartiges Zuspiel und Erfolg im Angriff. Hinzu ab und an ein Block, es lief einfach auf den Seiten der Tebus.
Kontinuierlich baute man seinen Vorsprung aus und lag zum Ende des Satzes sogar mit 21:9 in Front. Dass die Solinger aber auch extrem guten Volleyball spielen können, zeigt sich in den folgenden Ballwechseln.
Starke Angriffe über die Außen brachten die Klingenstädter noch einmal etwas näher heran, einen 25:16 Satzverlust konnten sie jedoch nicht verhindern.

2:1 Satzführung, mindestens einen Punkt und Platz drei auf jeden Fall verteidigt. Aber wer gibt sich denn schon mit einem Punkt zufrieden?

Anscheinend die Mannschaft um Coach Rusche, so dachte bestimmt der ein oder andere Fan, als der vierte Durchgang mit einem 1:7 aus Sicher der Gastgeber begann. Zu diesem Zeitpunkt hatte man bereits beide Auszeiten verbraucht, einen Wechsel vorgenommen und dem Gegner in guter Gastgebermanier ordentlich Punkte geschenkt.
Es war also an der Mannschaft, sich selbst aus dieser unangenehmen Lage zu befreien.
Mitte des Satzes, als die die Tebus auf drei Punkte wieder an den Solingern dran waren, dann der brillante Kniff von Fabian Stroot. Bei einem erhechtetem Ball landete er auf seinem Ellenbogen und fing sich dabei eine leichte Schramme ein. Wenige Punkte später musste die Partie dann unterbrochen werden, um die Blutung der Wunde zu stoppen.
Da Fabse aber bereit aus- und wieder eingewechselt wurde, war die Verwirrung um das weitere Vorgehen zunächst groß. Im Endeffekt konnte der Diagonalangreifer aber von Betreuer Kalle Wessel professionell medizinisch Versorgt werden.
Es ware wohl diese zweiminütige Pause, die den Knackpunkt im Spiel der Tebus darstellen sollte. Danach lief es wieder deutlich besser zusammen und beim Stand von 17:17 konnte Freddy Frehe für die Tebus ausgleichen.

Von dort an begann ein hitziges Spiel, getrieben vom Publikum, die wiederum getrieben von Herrn Fischer und der wiederum getrieben von der Leistung des Teams. Ein Teufelskreis, im absolut positivem Sinne.
Kleine Scharmützel am Netz, unangebrachte Spielverzögerungen, Diskussionen mit dem Schiedsrichter, jeder kam auf seine Kosten. Bis zum Stand von 24:24 ging es hin und her, niemand konnte sich absetzen und somit musste der viele Satz in die Verlängerung gehen.

Dann aber, 29:28 für die Hausherren, Satz- und Matchball.
Die Solinger im Angriff über einen ihrer starken Außenangreifer, der schwer verletzte, aber super tapfere Fabian Stroot im Block dagegen. Angriff........AUS!!!!
Proteste auf Seiten der Solinger wurden gekonnt vom Schiedsrichter ignoriert, ob es wirklich eine Netzberührung auf Seiten er Tebus war wird sich wohl nie klären. Dazu müsste man den letzten Ball auf Video haben.
30:28!!! 3:1!!! 3 Punkte!!! Tabellenplatz 3 verteidigt!!! Vorsprung ausgebaut!!!

Die Halle tobt, Fischer tobt, die Ballmädchen- und jungen toben, selbst die Nachbarn dürften gute Laune gehabt haben.
Ein Abend der Werbung für den Volleyball war, geht zwar sportlich zu Ende, die Feierlichkeiten sollten jedoch noch anstehen.

Im Namen der Mannschaft nochmals einen großen Dank an die großartige Unterstützung durch das Publikum, den Hallensprecher, den DJ, den ehrenamtlichen Helfern und allen Beteiligten!!

Das nächste Heimspiel kommt passend zu Karneval an den Burgweg.
Freitag, den 1. März um 20:30 (!!!!), kommt es zum Derby mit dem TSC Münster-Gievenbeck.

Wer am Samstag die Stimmung in der Halle erlebt hat kann sich denken, dass an Karneval das ganze wiederholt werden sollte, nur mit mehr Konfetti!!