Licht und Schatten mit versöhnlichem Ende

Licht und Schatten mit versöhnlichem Ende

Beachduo belegt nach Marathon-Hitzeschlacht den 5. Platz beim A+ auf Borkum

 

Am Wochenende spielten Patrick Hofschröer und Lars Fischer ihren ersten und dieses Jahr einzigen Cup des Jahres auf Borkum. Auf dem Plan stand ein Turnier der Kategorie A+. Die Beacher des SVC Laggenbeck belegten nach einem schwachen Start einen guten 5. Platz.

 

Bereits am Donnerstag ging es für Fischer/Hofschröer auf die Nordseeinsel. Nach den Trainingseinheiten mit Loeck/Zahn und dem Deutschen Meister, den Poniewazzwillingen, unter der Woche, stand am Freitag auf Borkum eine letzte kurze Einheit mit den Ammerländern Adelmann/Tyedmers (4. Platz) auf dem Plan. „Das war eigentlich ein gutes Omen. Wir haben schon vor dem Landesfinale zusammen trainiert.“, berichtet Hofschröer. Bei der kurzen Balleinheit konnten sich die Tebus auch einen Eindruch von den Witterungsbedingungen verschaffen. Für borkumer Verhältnisse war es das gesamte Wochenende ziemlich windstill, aber ebenso heiß wie in der restlichen Bundesrepublik.

 

Durch die Absage von Tanger/Wendt (VV Vallstedt) rutschten die Trainingspartner der Tebus vom VC Osnabrück (Torben Loeck/ Patrick Zahn) in den A+-Cup. Somit war klar, dass auch das erste Spiel des Tages gegen den Abwehrspezialisten und den Ex-Tebu gehen würde. Fischer erklärt: „Ein undankbares Los. Die beiden wollten dieses Jahr durchstarten, haben aber noch kaum Punkte. Sie kennen uns aus dem Training und haben uns dort auch am Dienstag gut unter Druck setzen können, während wir noch weiter nach unserer Abstimmung und Form gesucht haben.“ So kam es dann auch wie befürchtet. Im ersten Gruppenspiel legten Fischer/Hofschröer einen Fehlstart nach Maß hin, während Loeck/Zahn sehr gut aufspielten und kaum Fehler im eigenen Sideout (Angriff aus der eigenen Annahme) machten. Der 1. Durchgang ging also mit 13:15 verloren und verdient an die Osnabrücker. Der zweite Satz lief dann schon eher nach Tebu-Geschmack und im Schnelldurchlauf brachten Patrick „Tigger“ Hofschröer und Lars Fischer diesen mit 15:7 nach Hause, nur um in der Crunchtime des Tie-Breaks zu viele Eigenfehler im eigenen Spielaufbau zuzulassen. Der Entscheidungssatz ging mit 13:15 denkbar knapp verloren. Die Stimmung hatte ihren vorzeitigen Tiefpunkt erreicht, zumal im zweiten Gruppenspiel ein Favoriten auf den Finaleinzug, Galle/Johanning, wartete.

 

Die Oldenburger Beacher waren bereits in den Tagen zuvor als Beachtrainer auf Borkum aktiv und täglich im Sand. Niels Galle, der eigentlich mit Maximilian Pelle spielt, gilt als einer der technisch visiertesten Spieler der Tour. Entgegen der Erwartungen lieferten Fischer/Hofschröer dem Duo des Oldenburger TB einen offenen Fight, verloren den ersten Durchgang nur mit dem Mindestabstand von 2 Punkten (13:15) und den zweiten Satz erst in der Verlängerung (14:16). „Wir haben uns danach zusammengesetzt und unsere Fehler besprochen. Die Vorbereitung lief bescheiden, aber wir haben gemerkt, dass dennoch mehr möglich ist und wir uns wieder auf unsere Stärken besinnen müssen.“, so Hofschröer.

 

Im letzten Gruppenspiel der Tebus ging es somit um den Verbleib im Turnier. Gegen Dobbertin/Hoffmann (Bad Salzig/ TSV Speyer) lieferten Hofschröer und Fischer dann aber dominant ab. Der höchste Sieg der Männerkonkurrenz (15:8, 15:9) war schnell unter Dach und Fach gebracht. Die Youngster auf der anderen Netzseite lagen dem Spielkonzept der Laggenbecker weitaus besser, zumal diese sich auf die Deutschen Meisterschaften der U20 vorbereiteten.

 

Der Modus erlaubte den Gruppensiegern einen Einstieg im Viertelfinale und die Gruppenzweiten und -dritten spielten überkreuz die Achtelfinals aus. Auf das Duo des SVC wartete der Gruppenzweite der Gruppe B, Hamann/ Tidick-Wagner (Mannheim/ Mainz). Es entwickelte sich eines der spannendsten Spiele des gesamten Turniers, laut Ergebnis das längste und knappste Match. Bereits bei 1:5 abgeschrieben, kämpften sich Fischer/ Hofschröer wieder in die Partie, glichen aus und lieferten sich mit den athletischen Gegnern eine absolute Sideout-Schlacht. Diese entschieden die an Seed 2 gesetzten Beacher aus Mannheim und Mainz in der Verlängerung mit 21:19 für sich. Doch dieser Satz und die bisherigen Spiele bei über 30 Grad in der Sonne hatten ihre Spuren hinterlassen und so musste der Gegner der Tebus, diese hatten zuvor taktisch umgestellt und führten im zweiten Durchgang 8:3, ein 5-minütiges Medical Timeout nehmen, konnte dann aber doch weiterspielen. Mit 15:11 kamen die Laggenbecker aber dennoch ins Ziel und erzwangen den Tie-Break.

Offiziell sollte dieser ebenfalls bei 15 beendet werden, sodass der desolate Fehlstart der Cherusker zum 3:10 eine klare Vorentscheidung darstellte. Jedoch zeigten die Tebus eine Aufholjagd die seinesgleichen sucht. Sideout Hofschröer. Punkt zum 4:10. Auf die Stärke der letzten Saison besonnen: Breakspiel (Aufschlag, Block, Feldverteidigung). Zwei Aufschlagwinner von Hofschröer, zwei Blocks von Fischer. 8:10. Das Spiel war wieder offen. Danach sicherten sich Hofschröer und Fischer noch weitere Bälle in Block und aus der Feldverteidigung. Ein Krimi war geboren. Es wurde lauter auf dem und um das Feld. Natürlich ging auch dieser Satz in die Verlängerung. Den dritten Matchball nutzten die Tebus dann zum 20:18. Der Viertelfinaleinzug war perfekt. Alle Akteure des Matches lagen auf oder neben dem Court. Zu den ersten Gratulanten gehörte Arne Tyedmers: „Irre Show Jungs!“

 

Normalerweise wäre das das Ende des Tages gewesen. Doch der Modus verlangte eine weitere Spielrunde. Nach vier Spielen in der Hitze und insgesamt 10 Sätzen (drei davon in der Verlängerung, drei weitere nur mit dem Mindestabstand von 2 Punkten), ging es direkt weiter. Kurze Trinkpause und ab ans Netz.

 

Im Viertelfinale ging es gegen einen alten bekannten Beacher aus Aschen/ Schüttorf. Swen Kahofer hatte sich mit Max Schmitz-Porten einen extrem spielstarken Partner aus Hürth an die Seite gestellt. Nach dem Marathonsatz zuvor ging der erste Durchgang relativ klar und fast ohne nennenswerte Gegenwehr an den Gegner mit einem Spiel weniger in den Knochen (7:15). Im zweiten Durchgang stellten die Tebus etwas um, brauchten etwas um ins Spiel zu finden, lieferten darauf aber ein enges Spiel ab. Auf der anderen Netzseite agierte fast nur noch Max Schmitz-Porten, dessen zweiten Bälle aber nicht mehr so oft Wirkung zeigten und auch im Block konnten Hofschröer und Fischer den Hürther umgehen. Erneut ging es in die Verlängerung. Umjubelt erreichten die Laggenbecker mit 18:16 den Tie-Break und führten auch dort bis zum 12:10. Doch spätestens jetzt zeigten die Strapazen des Tages ihre Wirkung und es gelang den Tebus nur noch ein einziger Sideout. Mit 13:15 ging der Tie-Break verloren.

 

Am Ende steht ein sehr solider 5. Platz für Fischer/Hofschröer zu Buche. Im Turnierverlauf konnte man sich immer weiter steigern und am Ende ansprechende Leistungen zeigen. Eigentlich könnte man so gut in eine Saison starten. Auf den ersten Plätzen finden sich durchgängig Teams die bereits von den Tebus geschlagen wurden. Doch die an Seed 1 gesetzten Hinkelmann/ Otte mussten bereits in der Vorrunde die Segel streichen. Dieses Jahr kann man wohl nicht von einer normalen Saison sprechen, zumal sie nach einem einzigen Cup bereits wieder beendet ist.

 

            

 

Mehr Bilder und Videos liefern Fischer/Hofschröer wie gewohnt bei Facebook und Instagram.

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